Ich habe im Laufe meines Lebens unzählige Menschen in verschiedensten Lebensphasen erlebt – in tiefen Krisen, im Umbruch, auf der Suche nach Orientierung oder am Beginn eines neuen Weges. Ich durfte Einblick erhalten in Geschichten, die berührt, erschüttert, inspiriert haben.
Dabei wurde mir eines klar: Das klassische medizinische System ist oft nicht in der Lage, diesen Menschen wirklich gerecht zu werden. Es geht am Wesentlichen vorbei – an Zeit, Raum, echten Bedürfnissen. Ich wollte verstehen, warum. Und vor allem: Wie kann es anders gehen?
Diese Fragen begleiteten mich durch mein Medizinstudium – und auch darüber hinaus. Ich wollte den Menschen nicht nur als biochemisches System betrachten, sondern in seiner Ganzheit: mit Körper, Geist und Seele.
Ich hätte Historiker werden können. Oder Politologe. Vielleicht sogar Börsenanalyst – denn auch Zahlen, Systeme und Strategien faszinieren mich. Aber all das hat mich nie so erfüllt wie die Frage: Was macht uns als Menschen wirklich aus?
Deshalb habe ich mich für die Medizin entschieden – und für einen Weg, der tiefer geht: in die Psychosomatik, in die Psychotherapie, in das, was unter der Oberfläche liegt.